Auszug aus der Neuen Osnabrücker Zeitung

Die Betten sind gemacht

Am 15. Juni öffnet der Hotelbetrieb im Alten Gasthaus Schröer in Westerkappeln

Westerkappeln.

„In Westerkappeln kennt jeder das Rathaus, das Freibad und das Alte Gasthaus Schröer“, sagt Thorsten Lorenz, der seit knapp einem Jahr der Eigentümer des Gasthauses an der Großen Straße ist. Die Wirtschaft, in der fast seit 100 Jahren ausgeschenkt wird, und der angrenzende Saal haben so manches Fest gesehen – und das sieht man den Räumen mittlerweile eben auch an. „Das wird alles noch in diesem Jahr ganz neu und anders gemacht“, sagt Lorenz und zeigt exemplarisch auf die Holzvertäfelung: „Als Erstes kommt der Gelsenkirchener Barock mal runter.“

Wer Lorenz kennt, der weiß, dass es dabei nicht bleiben wird. Und wer den Westerkappelner Unternehmer nicht kennt, für den hat er gleich einen Beweis parat. Denn um genau zu sein, wird das Alte Gasthaus Schröer ja schon seit Monaten umgebaut. Zumindest die obere Etage, die weit weniger vielen Menschen bekannt sein dürfte. Derzeit ist sie nur über einen Seiteneingang zu erreichen, aber auch das wird sich ändern. Denn oben hat Lorenz zehn Hotelzimmer entstehen lassen. Am 15. Juni werden die in Betrieb gehen.

Schon ein erster Blick macht klar: Lorenz hat dort keine halben Sachen gemacht. Stolz präsentiert er die vor allem in der Größe unterschiedlichen Räume. „Sieht gut aus, nicht wahr?“, fragt Lorenz rhetorisch und weiß die Antwort längst. Diese Räume hätte man dem in die Jahre gekommen Gasthaus wahrlich nicht zugetraut. Geräumig, geschmackvolle Möbel, in jedem Zimmer Sat-TV und das Beste: „Das alles haben wir nur mit Menschen aus der Region erstellt“, sagt Lorenz stolz. Klar, für einen großen Teil ist seine eigene Firma „Lorenz Bausanierungen“ verantwortlich. Doch auch die kleinen Details, Vorhänge, Böden, Badezimmer – alles stammt aus der Region. „Das ist möglich, und zwar auch zu einem akzeptablen Preis“, sagt Lorenz.

Vom Einzelzimmer bis hin zum Familienzimmer, das sich auch mit Eltern und zwei Kindern nutzen lässt, ist an alles gedacht. Zudem sei das Hotel speziell auf Allergiker ausgelegt – soll heißen, Betten und Bettwäsche sind mit spezieller Bettwäsche bezogen. Außerdem sind alle Zimmer Nichtraucherzimmer. Nur behindertengerecht ist das Hotel aufgrund der Treppensituation nicht. „Wenn wir den Bedarf sehen, dann bauen wir einen Treppenlift ein“, sagt Lorenz.

Erst einmal ist der Unternehmer allerdings gespannt, ob sich die mehrere 100000 Euro teure Investition in das Hotel, das fortan von einer Betreibergesellschaft geführt wird, auch lohnt. 50 Prozent Auslastung sei für den Anfang ein Ziel. Insgeheim rechnet Lorenz jedoch mit einem deutlich besseren Ergebnis. „Der Bedarf ist da, das haben alle Prognosen gezeigt“, sagt er.

„Darauf hat Westerkappeln lange gewartet“, sagt Bürgermeister Ullrich Hockenbrink, der die neuen Räume vor einigen Tagen besichtigt hat – und genauso erstaunt hinausging, „wie eigentlich jeder, der das sieht“, sagt Lorenz und lächelt. In den nächsten zwei Wochen wird im Gebäude eine kleine Rezeption entstehen, zudem sei das Personal rund um die Uhr telefonisch zu erreichen. „Es wird für alles gesorgt sein“, verspricht Thorsten Lorenz.

Ein Einzelzimmer kostet 43 Euro, ein Doppelzimmer 76 Euro – ohne Frühstück. „Ich denke, das sind günstige Preise für diese Zimmer“, sagt Lorenz.